Die Jugend hat gewählt
Am vergangenen Freitag hatte die Jugend in Fürth die Wahl. Schon zuvor hatten manche Wahllokale geöffnet, etwa an der Hans-Böckler-Schule, um den Andrang der Schüler*innen bewältigen zu können. In zahlreichen Wahllokalen im ganzen Stadtgebiet wählten 1014 Jugendliche unter 18 in Jugendtreffs, Schulen, Verbände oder mobilen Wahllokalen am Klinikum oder dem Hauptbahnhof. Die starke Wahlbeteiligung trotz des schlechten Wetters und des komplizierten Wahlmodus ist ein starkes Zeichen für das politische Interesse unserer Jugendlichen und das Absenkung des Wahlalters. Aus allen Wahllokalen hörte man, dass sich viele Jugendliche im Vorfeld bereits mit der Wahl und dem Modus auseinandergesetzt haben und sich dementsprechend mit dem Wählen Zeit ließen. Teils sorgte dies für lange Schlangen in den Pausen, sodass einige nicht mehr wählen konnten, um den Unterricht nicht zu verpassen. So sind die Organisatoren des Stadtjugendrings dankbar für das Engagement und die Koordination mit der Hans-Böckler-Schule, der Schwabacher Schule und der Schickedanz-Schule, welche ihren Schülern auch während des Unterrichts die Möglichkeit gaben, bei der U18-Wahl teilzunehmen. Dieses Jahr widmete der Stadtjugendring der U18-Wahl ein eigenes Design, das auch künftig einen Fürth-speziellen Wiedererkennungswert schaffen und damit mehr Jugendliche für eine Teilnahme begeistern soll.
Die U18-Wahl soll ja nicht zuletzt Jugendliche an den Wahlmodus heranführen und so die Hemmschwelle für die nächste Kommunalwahl in sechs Jahren abbauen. Es soll so auch generell für eine Teilnahme an den kommenden Wahlen ab dem 18. Lebensjahres geworben werden. Ein besonderer Dank gilt hier den vielen Wahlhelfern, die den Interessierten in den Wahllokalen die Möglichkeiten der Wahl erklärten und nicht zuletzt die Stimmen bis in die Abendstunden auszählten. Bei der Auszählung zeigte sich schließlich auch, dass Jugendliche durchaus panaschieren und kumulieren angewendet haben und sich von diesen Begriffen nicht abschrecken ließen. Die U18-Wahl ist nur eine Modellwahl und hat keine bindende Wirkung. Sie ist zudem nicht repräsentativ.
Die U18-Wahlen bieten einerseits einen Erfahrungsraum für demokratische Prozesse, anderseits machen sie die Bedürfnisse von jungen nicht-wahlberechtigten Menschen im Sinne einer Interessen-vertretung sichtbar.
Bei der U18-Oberbürgermeisterwahl gab es bei 1014 Wähler*innen 998 gültige Stimmen. Mit 59,3% würden die Jugendlichen den amtierenden Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung (SPD) in seinem Amt direkt bestätigen. Darauf folgen Kamran Salimi (Grüne) mit 19%, Dietmar Helm (CSU) mit 6,1%, Niklas Haupt (Die Linke) mit 6,0%, Heidi Lau (FREIE WÄHLER) mit 4,3%, Andreas Haas (AfD) mit 3,6% und Stephan Eichmann (FDP) mit 1,6%.
Die U18-Stadtratswahl würde den jetzigen Stadtrat umbesetzen. So kämen die Grünen bei 41.809 abgegebenen gültigen Stimmen auf 15.481 und würden 18 Sitze im Stadtrat besetzen. Die SPD folgt mit 12.350 Stimmen, welche 15 Sitze bedeuten würden. Die anderen Parteien bleiben einzählig: CSU (4.183 Stimmen/ 5 Sitze), Die Linke (3.037/ 4), FREIE WÄHLER (2.920/ 3), AfD (2.363/ 3) und FDP (1475/ 2).
Der Stadtjugendring Fürth organisierte die diesjährige U18-Wahl und bedankt sich bei den Kooperationspartnern aus unseren Verbänden, der kommunalen Jugendarbeit und den anderen freien Trägern, die einige Wahllokale stellten. Alle detaillierten Ergebnisse aus den Wahllokalen findet man unter www.u18-fuerth.de.
U18 Wahl zum Oberbürgermeister nach Auszählung aller Stimmen
Verteilung der 50 Stadtratssitze nach Auszählung aller Stimmen