Zukunftssorgen bei den Jugendverbänden

Zukunftssorgen bei den Jugendverbänden

Pressemitteilung vom 14.05.2020

Stadtjugendring hofft auf politische Rückendeckung

Unter den Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen seit 21. März leiden neben der Wirtschaft auch die Kinder- und Jugendarbeit. Nach den ersten Lockerungen und den jüngsten Entscheidungen der Bundeskanzlerin und den Regierungschefs der Länder am 6. Mai schöpft die Jugendverbandsarbeit erstmals Hoffnung.

Der Stadtjugendring Fürth richtet sich deswegen in Vertretung seiner 29 Mitgliederverbände und
-vereine in Fürth in einem Schreiben an die Fürther Abgeordneten im Bezirks-, Land- und Bundestag, um auf die gravierenden Folgen der Covid-19-Krise für die verbandliche Jugendarbeit hinzuweisen.

Die Jugendverbände und -vereine berichten von existenziellen Sorgen, da auch sie von den Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen betroffen sind. Auch sie mussten von einem auf den anderen Tag ihre Vereinstätigkeiten teils vollständig einstellen. Die Betreuungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche von etwa 1.200 Ehrenamtlichen, die im Stadtjugendring Fürth organisiert sind, mussten fast ersatzlos gestrichen werden. Wenn KiTas und Schulen wieder geöffnet sowie Mannschaftssport ermöglicht werden, sollten auch unter gleichen Bedingungen die wöchentlichen Kleingruppen-Treffen erlaubt sein.

Die Veranstaltungsabsagen zu Ostern und nun auch zu Pfingsten bedrohen das Vereinsleben auch nach Corona. So könnte das wöchentliche sowie tageweise Freizeit- und Betreuungsangebot langfristig nach Ende der Pandemie immens darunter leiden. 

Im Austausch mit unseren Mitgliedern wurde auch vielfach die unsichere Informationslage genannt, die sowohl die wöchentlichen Gruppenstunden als auch Lager und Freizeiten weit in der Zukunft betrifft. Gerade hier drohen durch die Absage von Sommerfreizeiten wie Zeltlager, Jugendfahrten oder schlicht Tagesangeboten und die fehlende Teilnahme an Dorffesten und Kirchweihen enorme Einnahmeausfälle. Diese Ausfälle bedrohen auch zukünftige Angebote, auf die gerade Eltern zu Ferienzeiten hoffen. 
Letztes Jahr wurden 785 Kinder und Jugendliche durch vom Stadtjugendring Fürth bezuschusste Maßnahmen im Sommer betreut.

Der Stadtjugendring Fürth arbeitet derzeit daran, seine Zuschussrichtlinien in Abstimmung mit der Stadt Fürth an die derzeitige Lage anzupassen, um so die durch Corona entwickelten digitalen Maßnahmen, sowie Sonderausgaben fördern zu können. So hofft der Vorstand des Stadtjugendrings die verbandliche Jugendarbeit in Fürth bestmöglich durch die schwierige Zeit zu bringen und die Verluste und Ausfälle für das Vereinsleben zumindest teilweise abfedern zu können.

Insbesondere um Familien zumindest zu Ferienzeiten entlasten zu können, braucht es endlich nicht nur Konzepte für den wirtschaftlichen Tourismus, sondern auch Möglichkeiten, Kinder- und Jugendfreizeiten im Sommer innerhalb von Deutschland oder der Region zuzulassen. So können auch die bisher stark belasteten Eltern unterstützt werden. Familien aus prekären Verhältnissen träfe ein Ausfall der Sommerfreizeiten besonders hart, da hier auch im Regelfall ein teurer Urlaub nicht denkbar ist und die kostengünstigen Angebote aus der verbandlichen Jugendarbeit oft die einzig finanzierbaren Alternativen sind.

Neben den Sommerfreizeiten bedeutet der Ausfall der wöchentlichen Gruppenstunden einen schmerzlichen Wegfall fester Gemeinschaften und sozialer Kontakte, die die Kinder und Jugendliche im Sinne der verbandlichen Jugendarbeit bis zu den Kontaktbeschränkungen über einen langen Zeitraum hinweg begleitet haben. Dieses soziale Netz ist ein wesentlicher Bestandteil der kindlichen Entwicklung und die Beschränkung dieses Grundrechts angesichts der vielen Lockerungen nur noch schwer zu erklären.