3. Fürther Demokratiekonferenz

3. Fürther Demokratiekonferenz

Am Samstag, den 07. Oktober lädt die Fürther Partnerschaft für Demokratie ab 10:00 Uhr zu einer Konferenz in die Fürther Stadthalle. Eingeladen sind alle, die sich mit Rassismus und dessen Ausgestaltungsformen sowie einer aktiven Willkommenskultur und kultureller Vielfalt auseinandersetzten wollen.

Bei der diesjährigen Demokratiekonferenz wollen wir uns mit der Thematik des NSU-Komplexes auseinandersetzen. Fast 6 Jahre sind mittlerweile vergangen, seitdem bekannt wurde, dass Neonazis unter dem Namen Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) über ein Jahrzehnt hinweg Banken ausraubten, Bombenanschläge verübten und mindestens zehn Menschen ermordeten. Diesen Herbst wird der NSU-Prozess endlich zu Ende gehen. Seit der Selbstenttarnung des NSU im Herbst 2011 wurde viel über die Täter und die Angeklagten vor Gericht gesprochen. Auf der Konferenz wollen wir uns mit den Opfern und ihren Angehörigen, ihren Biografien und ihrem Leid durch die tragischen Verluste und die z.T. nicht vorurteilsfreien Ermittlungen durch die Polizei gegen die Opfer selbst auseinandersetzten. Zudem wollen wir den Spuren des NSU-Netzwerkes nach Franken und Bayern auf den Grund gehen. Zu diesem Thema werden 2 Referate gehalten.


10:15 bis 11:45 Uhr
Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen

Birgit Mair hat die Ausstellung «Die Opfer des NSU und die Aufarbeitung der Verbrechen» entworfen, die sich überwiegend den Opfern des NSU und deren Angehörigen widmet. Anhand eines bilderreichen Powerpoint-Vortrags stellt sie ihr Ausstellungsprojekt vor und geht auf aktuelle Entwicklungen des Themenkomplexes NSU ein. Neben den Biografien der zehn Mordopfer, den Bombenanschlägen sowie zahlreichen Banküberfällen beleuchtet Mair die Neonaziszenen, aus denen der NSU hervorging. Analysiert werden zudem Gründe, warum die Mordserie so lange unaufgeklärt blieb.

Birgit Mair ist Sozialwissenschaftlerin und Mitbegründerin des Nürnberger Instituts für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB).

13:15 bis 13:45 Uhr
Die Verbindungen des NSU nach Franken und Bayern

Fünf der zehn Opfer des NSU wurden in Bayern ermordet. Auf der Anklagebank im NSU-Prozess sitzt kein Neonazi aus Bayern. Die Tatorte in Nürnberg und München, also nur Zufall?

Der Journalist Jonas Miller recherchiert seit vielen Jahren zu der rechtsextremen Szene Süddeutschlands. Im Zuge ihrer Recherchen ist er auf Verbindungen von Mitgliedern und Unterstützer der Terrorgruppe in Bayern gestoßen. Diese führen zu hier aktiven Neonazis, verbotenen Kameradschaften, Blood and Honour und Hooligans, welche Jonas Miller in dem Vortrag beleuchten wird.

Jonas Miller arbeitet für den Bayerischen Rundfunk und schreibt für Zeit Online.