Erinnerung an die Shoa im digitalen Zeitalter
Die Vermittlung des dunkelsten Abschnitts der europäischen Geschichte bringt in Zeiten einer wiedererstarkten Rechten und einer – in Teilen – demokratischen Krise neue Herausforderungen mit sich. Auch der Aspekt, dass die letzten Zeitzeugen und Zeitzeuginnen im Laufe der kommenden Jahre von uns gehen werden, wirft die Frage auf, wie es gelingen kann, vor allem die jüngeren Generationen für die Grausamkeiten des Holocausts zu sensibilisieren. So gilt es bewährte pädagogische Ansätze, wie Gedenkstättenreisen, mit neuen multimedialen Formen der Auseinandersetzung in Einklang zu bringen.
Inhalt der Konferenz
»Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung«
Diese erste Forderung mit der Theodor W. Adorno 1966 seinen Essay zur Erziehung nach Ausschwitz beginnt, hat auch 53 Jahre später an Aktualität nichts verloren. Deshalb wollen wir am 9. November 2019 mit einem Podium bestehend aus verschiedenen Experten und Expertinnen der Erinnerungsarbeit die Fragen behandeln, wie diese im digitalen Zeitalter funktionieren kann, welche neuen Möglichkeiten der Aufarbeitung es gibt und schließlich auch was der zivilgesellschaftliche Anspruch eines jeden Einzelnen sein muss.
Begrüßen dürfen wir Hendrik Harteman (Bildungsreferent bei Spiegelbild, Historisch-Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft, Wiesbaden), Katharina Müller-Spirawski (Geschäftsführende Vorsitzende von HEIMATSUCHER e.V., Essen), Dr. Marcus Funck (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin) und Arthur Petto (Gründer & Gesellschafter des Unternehmens Blickwinkel Tour GbR, Nürnberg).
Die Veranstaltung wird moderiert von Alexander Loos, bayerischer Rundfunk
Ziel der Konferenz…
…ist es, einen Einblick in verschiedene Bereiche der Erinnerungsarbeit zu geben und einen kritischen Umgang mit Herausforderungen aber auch Chancen der politischen Bildung aller gesellschaftlichen Schichten und Altersklassen zu diskutieren. Die Konferenz richtet sich an alle interessierten Menschen und soll als Ort der Vernetzung für potentielle Kooperationen dienen.
Demokratie leben…
…ist das Folgeprogramm von „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ des Ministeriums für Familien, Frauen, Senioren und Jugend auf kommunaler Ebene. Der lokale Aktionsplan in Fürth ermöglicht zivilgesellschaftlichen AkteurInnen finanzielle Unterstützung und Beratung zur Durchführung von demokratiefördernden Projekten. Mehr Infos unter: https://demokratie-fuerth.de/projektfoerderung
Ablauf
- 14:00 Uhr Grußworte: Elisabeth Reichert Referentin für Soziales, Jugend und Kultur der Stadt Fürth-angefragt, Frau Daniela Eisenstein, Leiterin des Jüdischen Museums Franken
- 14:10 Uhr Katharina Müller-Spirawski
- 14:30 Uhr Arthur Petto
- 14:50 Uhr PAUSE
- 15:10 Uhr Dr. Marcus Funck
- 15:30 Uhr Hendrik Harteman
- 15:50 Uhr PAUSE
- 16:30 Uhr Podium
- 18:00 Uhr Ende
Unsere Gäste
Katharina Müller-Spirawski ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Mitgründerin von HEIMATSUCHER e.V. Sie verfügt über zehn Jahre Projekterfahrung, entwickelte insbesondere das didaktische Konzept mit und baute die Bildungsarbeit des Trägers auf. Ihr Arbeitsschwerpunkt lag vor der Beschäftigung im Verein in der Lehrer- und Lehrerinnenausbildung sowie in der Wissenschaft, in dessen Rahmen sie zu Fragen der Holocaust Education forschte.
Arthur Petto ist Gründer & Gesellschafter des Unternehmens Blickwinkel Tour GbR. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht Stadtrundgänge und -fahrten mit virtuellen Inhalten zu ergänzen, um diese zeitgemäßer zu gestalten und damit attraktiver für zukünftige aber auch gegenwärtige Generationen zu machen. Das Pilotprojekt von Blickwinkel Tour wird die erste historische VR-Tour über das ehemalige Reichsparteitagsgelände in Nürnberg sein, welches derzeit zusammen mit dem Verein „Geschichte für Alle“, dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und dem DoKuPäd ausgearbeitet wird.
Dr. Marcus Funck ist seit 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen neben der Betrachtung und Analyse des Antisemitismus im 19. Jahrhundert in der Auseinandersetzung und Aufarbeitung der Shoa in der Bundesrepublik Deutschland.
Hendrik Harteman ist Leiter der Jugendinitiative Spiegelbild in Wiesbaden. Er entwickelt pädagogische Konzepte im Bereich der Erinnerungsarbeit und führt diese durch. Dabei steht die Begegnung und Konfrontation mit der deutsch-jüdischen Geschichte im Mittelpunkt.
Anmeldung unter:
https://demokratie-fuerth.de/demokratiekonferenz-2019/
oder per Email unter: info@demokratie-fuerth.de