Der Stadtjugendring investiert
Zum Abschluss eines besonderen Jahres hielt der Stadtjugendring Fürth seine Vollversammlung virtuell ab. Nachdem die Frühjahrsvollversammlung wegen Corona abgesagt wurde, stand ein volles Programm am Freitag, den 11. Dezember auf dem Programm. Zahlreiche Politiker*innen folgten der Einladung der Vorstandschaft und betonten in ihren Grußworten die große Leistung der Jugendvereine und -verbände im vergangenen Jahr. Bürgermeister Braun richtete seinen Blick in die Zukunft des Jugendzentrum Alpha1. Die Jugendlichen sollen bereits 2021 von einer Aufwertung der neuen Außenanlage des Jugendzentrums und den geplanten Sportanlagen auf dem Schulcampus profitieren. Mittelfristig soll ein Neubau des Gebäudes kommen. Auch die anderen Vertreter*innen der Fürther CSU, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke betonten ihre Unterstützung der Jugendverbandsarbeit und honorierten die gute Zusammenarbeit mit dem Vorstand bei Projekten, wie der U18-Wahl, dem Jugendforum oder der Anpassung der Zuschussrichtlinien.
In Ihrem Bericht stellte die Vorsitzende Corinna Kruckenberg die großen Veränderungen seit 2019 heraus. Nicht nur wird der Stadtjugendring durch eine pädagogische Fachkraft neu unterstützt, dank dem Grünflächenamt konnte das Jugendzentrum Alpha1 sein Außengelände deutlich aufwerten. Als Highlights des Jahres erwähnte Kruckenberg das dritte Jugendforum und die erfolgreiche U18-Wahl im März, an der in Fürth so viele Jugendliche teilgenommen haben, wie nirgendwo sonst in Bayern. Kurz darauf begann der Lockdown. Hier hat der Vorstand schnell reagiert und in Abstimmung mit der Stadt eine Corona-Sonderversion der Zuschussrichtlinien verabschiedet. So konnte die Jugendverbandsarbeit finanziell flexibler gefördert werden. Die Jugendvereine und -verbände haben gerade 2020 gezeigt, wie wichtig ihre außerschulische Bildungsarbeit ist. Sie bedankte sich abschließend bei der Stadt, sowie insbesondere bei der kommunalen Jugendarbeit und dem Kreisjugendring Fürth für die gute Zusammenarbeit.
Das Jugendzentrum Alpha1 berichtet über ihr vergangenes Jahr von den großen Herausforderungen, vor der die Offene Kinder- und Jugendarbeit immer noch steht. Längst werden nicht alle Kinder und Jugendliche durch digitale Angebote erreicht. Dennoch erfuhren sie sehr positive Resonanzen, wenn sie virtuelle Möglichkeiten geschaffen haben. Die Kontaktbeschränkungen trafen auch das Alpha1, in das über die Sommermonate nur maximal 10 Besucher*innen durften. Die Nachfrage nach Workshops und Angeboten war aber dennoch groß. Durch die Einzäunung ihres Außengeländes im Frühsommer konnte hier damit begonnen werden, einen grünen Rückzugsort für ihre Besucher*innen zu schaffen. Die Pädagog*innen freuen sich auf die neuen Möglichkeiten durch das eigene Gelände und hoffen, dass bald die restlichen knapp 200qm durch die Stadt in das Gelände integriert werden.
Nachdem nun die Frühjahrsvollversammlung inhaltlich nachgeholt werden musste, wurde nun auch die Jahresrechnung 2019 beschlossen und der Vorstand entlastet. Für den Haushaltsplan 2020 gab es zwei Anträge des Vorstands. Dieser beantragte für wichtige Investitionen für das Jugendzentrum und die Geschäftsstelle entsprechend eine Entnahme aus den Rücklagen. Die Vollversammlung folgte diesem Antrag, womit nun ein neuer Brennofen, Küchengroßgeräte sowie eine neue Tischtennisplatte für das Jugendzentrum, sowie neue Konferenztische und eine Klimaanlage für das neue Büro angeschafft werden können. Mit einem weiteren Antrag des Vorstands beschloss die Vollversammlung eine Stundenerhöhung für die pädagogische Fachkraft. Damit sollen die Projekte des Stadtjugendrings qualitativ aufgewertet und weiterentwickelt, sowie die Jugendvereine in ihrer Arbeit besser unterstützt werden.
Nach dem Beschluss des Haushaltsplans für 2021 folgte die Verabschiedung zweier langjähriger Vorstände. Johanna Müller war seit 2011 Beisitzerin und Florian Littwin seit 2014 Beisitzer. Beide saßen für die Evangelische Jugend im Vorstand. Corinna Kruckenberg bedankte sich für die langjährige vertrauensvolle Vorstandsarbeit mit kleinen Geschenken und Urkunden.
Höchst erfreulich verlief die anschließende Neuwahl. Hier konnten alle Vorstandsposten besetzt werden. Neu in den Vorstand wurden rekordverdächtig vier Ehrenamtliche gewählt: Ingrid Lamatsch (Trachtenjugend Stadeln), Finn Lenski (Christliche Pfadfinderschaft Deutschland), Maximilian Manlig (Technisches Hilfswerk) und Dominik Paslawski (Deutsche Gewerkschaftsbund-Jugend). Damit ist der Vorstand wieder vollbesetzt. Die Revisoren Simon Haagen und Jan Wagner wurden durch die Vollversammlung wiedergewählt.
Im Anschluss wurden drei Anträge durch die Vollversammlung bestätigt. Diese wurden durch die Jugendfeuerwehr und den BDKJ Regionalverband Fürth eingereicht. So wurde der Vorstand durch die Vollversammlung beauftragt, bei der Stadt bezüglich eines Neubaus für das Jugendzentrums für mehr Klarheit und Planungssicherheit anzufragen. Diesem Antrag griff Bürgermeister Braun in seinem Grußwort zwar schon auf, jedoch soll mit dem Antrag die hohe Priorität der Angelegenheit betont werden. Zudem soll der Vorstand sich bei der Stadt dafür einsetzen, dass die aktuelle Vertretung des Stadtjugendrings im Ausschuss für Jugend und Jugendangelegenheiten nicht weiter dezimiert werden, wie im vergangenen Jahr geschehen. Außerdem soll der Vorstand bei der Stadt darauf hinwirken, dass die pädagogische Stelle spätestens ab 2022 zu einer Vollzeitstelle aufgestockt wird. Die Pandemie hat den hohen Bedarf an einer tieferen Unterstützung der Jugendverbandsarbeit noch einmal mehr aufgezeigt. Der Vorstand des Stadtjugendrings versprach die Anträge in die geplanten Gespräche mit der Politik mitzunehmen und mit ihr an der Umsetzung der Anträge zu arbeiten.
In der Vorstellung der Jahresplanung für 2021 finden sich einige Highlights. So ist die U18-Bundestagswahl für den 17. September angesetzt. Anschließend soll der Weltkinder- und Jugendtag seine Prämiere feiern. Der Stadtjugendring plant zudem, die Lange Nacht der Demokratie für den 2. Oktober gemeinsam mit der Volkshochschule zu organisieren.